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Unkräuter - Was machst Du denn in meinem Beet?

Von 6 Unkräutern, die ich zu Unrecht verpönte

Kennt ihr das auch? Dieses innerliche Frohlocken, wenn ein frisch durchgearbeitetes Beet vor euch liegt? Kein einziges „Unkraut“ lugt mehr durch das Möhrengrün hindurch. Der Dschungel unter den Zuckererbsen ist abgegrast. Alles ratzekahl rausgezupft, gezogen und verbannt. Auf nimmer Wiedersehen Melde, Schöllkraut und wie ihr alle heißt. Tschüssikowski. Jetzt wächst wieder das „richtige“ Gemüse und alles steht ordentlich aufgereiht im Hochbeet.
Denkste! Pah! Es vergehen keine 3 Tage, hier und da -in wirklich jedem verdammten Beet- lugt wieder ein kleiner Vertreter der Gattung „meine-Güte-nervst-du“ aus der Erde. So… dachte ich mir. Wir haben 2 Wege diesen Kampf auszufechten: entweder du ergibst dich oder ich!
Kämpfen und Ärgern… so macht Gärtnern keinen Spaß. Irgendetwas Gutes muss es doch an jedem Kraut geben, oder? Also ab in die Bibliothek und mal ein bisschen Literatur durchforstet. Was könnt ihr eigentlich? Wie mein Bruder mal unsere Omi fragte: „Du kannst nicht Auto fahren und nicht schwimmen, Omi. Was kannst du eigentlich?“ 2 elementare Eigenschaften für ihn (auch heute noch ;-)) Omi wäre nicht Omi, wenn sie nicht die passende Antwort darauf gehabt hätte: „Quarkkuchen!“ Und was für einen!
Der Blickwinkel macht’s. Hier meine 7 Favoriten, die mir im Garten ordentlich auf die Nerven gingen. Die Betonung liegt auf gingen.

Schöllkraut

Wenn ich daran denke, wie abgenervt ich vom Schöllkraut war. Das kann sich niemand vorstellen. Es wächst bei uns einfach überall. In jeder Steinritze, im Beet, am Wegrand, in einfach jeder Ecke unseres Gartens ist dieses „verdammte“ Kraut. Aus den Beeten wurde es radikal entfernt, damit es die Gemüsepflanzen beim Wachsen nicht verdrängt. Im restlichen Garten habe ich Frieden mit der Pflanze geschlossen. Einen Bereich von ca. 4 m² ließen wir gekonnt damit zuwachsen. Gekonnt, weil es einfach wachsen konnte, wie es wollte. Siehe da, im Mai wurden wir mit einer wunderschönen gelben Blütenfülle belohnt, wo es summte und brummte.
Schöllkraut ist eine alte Heilpflanze, die schon im Mittelalter seine Anwendung fand. Der orangenfarbene (giftige!) Milchsaft sollte die Pest heilen und Blindheit kurieren. Das war zwar etwas optimistisch, aber tatsächlich wird Chelidonium majus -auf schlau- heute noch bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt verwendet. Es wirkt krampflösend. Äußerlich kannst du es gegen Warzen einsetzen. Geerntet werden das Kraut und die Wurzeln. Die Pflanze ist mehrjährig und gehört zu den Mohngewächsen. Wer sich gerne ein paar Exemplare aneignen möchte, fühle sich eingeladen, aber nur an Selbstpflücker ;-)
Die starke Reizwirkung kann auch zu Vergiftungen führen, daher ist jede Anwendung nur nach Rücksprache mit dem Arzt angebracht.

Unkraut Schöllkraut Chelidonium majus Magen-Darm Beschwerden Vorbeugung

Brennnessel

Die Brennnessel kann echt alles. Was für ein Allrounder. Die Blätter können bei Beschwerden der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung von Nierengrieß eingesetzt werden. Die Brennnessel wirkt harntreibend und findet auch ihre Anwendung bei der Zuckerkrankheit / Diabetes.
„Für eine Teemischung benötigst du 2 gehäufte TL Blätter in ¼ l Wasser 5 Minuten kochen. Schluckweise eine Tasse morgens und abends trinken.“
Auch die Kosmetikindustrie wirbt mit der durchblutungsfördernden Wirkung des Haarbodens. Ganz junge Blätter schmecken hervorragend im Salat. Die Blätter enthalten viel Vitamin C sowie die Mineralstoffe Eisen und Kalzium. Die Wurzel kann bei Beschwerden mit der Prostata eingesetzt werden. Rheuma wird äußerlich mittels Brennnesselspiritus gelindert. Nicht zu vergessen, die gute Brennnesseljauche als Dünger in deinem Garten. In einem früheren Blogeintrag habe ich schon ausführlich davon berichtet. Wow, echt viele Fakten für ein „UN“-Kraut. Ich nenne es jetzt Lieblingskraut.
Es gibt sie einmal in klein, die Urtica urens, und einmal in groß, die Urtica dioica. Die kleine Schwester ist einjährig und wird nur ca. 50 cm hoch, ihre große Schwester dagegen kann eine Höhe von 1,50 m locker erreichen und erfreut uns über mehrere Jahre. Wie wäre es mit einer Brennesselecke bei euch im Garten? Bei uns erobert die Brennnessel gerade eine ganzen Sand-Holzverschnitt-Haufen. Sei es ihr gegönnt.

Unkraut Brennnessel Nierengrieß Vorbeugung Kosmetik

Löwenzahn

Die Pusteblume liebt Wiesen, Weiden und Wegränder. Sie gilt als sehr bienenfreundlich, weil die leuchtend gelben Blüten reichlich Pollen und Nektar auf den Speiseplan der Summsen -wie unsere Tochter sagen würde- bringen. Die Brennnessel habe ich schon als Allrounder platziert. Was ist dann der Löwenzahn? Die deutsche Antwort auf Chia und andere Superfood – Freunde? Ja, vielleicht.
Was kann der Löwenzahn eigentlich nicht? Blüten und Blätter sind vor allem jung und knackig lecker im Salat. Den Löwenzahnhonig und -sirup habe ich im Beitrag „Brennnesseljauche und Löwenzahnhonig: To do’s im April“ bereits hoch angepriesen. Geerntet wird die gesamte Pflanze mit Wurzeln. Sie enthält Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside und Inulin. In den Blättern ist viel Vitamin C und B2 enthalten, in den Blüten Xanthophylle. Bei Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Gallensteine und Leberfunktionsstörungen kann Taraxacum officinale eingesetzt werden. Es wirkt harntreibend, galleflußfördernd, stoffwechselanregend und mild abführend. Wusstet ihr das die Wurzel als Kaffeeersatz zubereitet werden kann? Zauberhafte Haarkränze lassen sich aus den Blüten flechten und die Staubblätter geben der Pflanze zurecht den Namen Pusteblume.
„Rezept: Kaffee-Ersatz
Die frischen Wurzeln in Scheiben schneiden und im Backrohr rösten. Anschließend mahlen und als Kaffee-Ersatz oder -zusatz verwenden.“

Unkraut Löwenzahn Allrounder harntreibend galleflussfördernd


Melde

Die Melde trägt den Beinamen „Spanischer Spinat“. Im Mittelalter war die Pflanze noch ein beliebtes Gemüse, denn sie enthält viel Vitamin A und C und Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Magnesium. Wieder ein Vertreter mehr für deine Salatschüssel, vor allem die jungen Blätter und Triebspitzen. Für Kinder ist Gartenmelde angenehmer als Spinat, wohl wegen des geringeren Oxalsäure-Gehalts. Alle unliebsamen Spinatrezepte könnten nochmal eine Revolution erleben. Die Blätter der Melde sind im jungen Zustand grün, später bläulich bereift. Sie sehen aus wie mit Mehl bestäubt. Es gibt unterschiedliche Varianten der Melde, die in den Farben weiß bis gelb, grün und rot wachsen. Anstatt die Melde auf dem Komposthaufen oder in die Biotonne zu entsorgen, darf sie gerne auf deinem Teller landen. Unsere kleine Meldenpracht hat mittleerweile eine stattliche Höhe von fast 1,50 m erreicht. Sie hat sich aber auch einen guten Platz ausgesucht. Direkt am Komposthaufen gibt es immer genug Nährstoffe, der Standort macht’s.
Unkraut Melde Spanischer Spinat Meldenpracht

Einen interessanten Artikel zur Melde und weiteren Beikräutern habe ich im Landwirtschaftlichen Wochenblatt gefunden: Melde und ihre vergessenen Verwandten

Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt kurz VEN erklärte die Melde im Jahr 2000 sogar zur Nutzpflanze des Jahres.

Knöterich

Zu den Knöterichgewächsen zählen bis zu 100 verschiedene Arten. Der Buschknöterich ist euch bestimmt schon einmal über den Weg gelaufen. Der bis zu 2 m hohe Staude bildet weiße Rispenblüten aus, die sich beim Verblühen rosa verfärben. Voll schön! Dann gibt es da noch den Schlingknöterich. Wie der Name schon verrät nimmt die Pflanze alles ein und klettert in schwindelerregende Höhen, wenn man ihr eine Rankhilfe (wie einen alten Baum) anbietet. Sie macht bis zu 3 m im Jahr.
Mein Geselle im Beet war bloß gut „nur“ der Floh-Knöterich, Persicaria maculosa. Er ist euch bestimmt an den dunklen Flecken auf den ausgereiften Blättern aufgefallen - laut Paracelsus ein Zeichen für eine Wirksamkeit auf die Leber. Die kleinen Punkte erinnern an Flohstiche. Die zerquetschten Blätter wirken als Umschlag blutstillend.
Floh-Knöterich gilt auf nahezu allen Böden als Zeigerpflanze für eine gute Stickstoffversorgung. Zu verwechseln ist er mit dem Ampferknöterich, Persicaria lapathifolia. Dieser hat deutliche Blattstiele (bis 3 cm lang) und die Blattscheide ist kahl oder nur sehr kurz bewimpert. Beide sind essbar. Junge Blätter und Triebspitzen (etwa von April bis Juli) können für Salate und Rohkost, Hackkräutermischungen, verschiedene Gemüsegerichte und in Bratlingen genutzt werden. Die Pflanze enthält Oxalsäure und Gerbstoffe. Auch wenn sie im Geschmack wenig aufdringlich ist, sollte sie nicht in großen Mengen oder über einen längeren Zeitraum verzehrt/genutzt werden.

Spitzwegerich

Der Spitzwegerich sieht recht unscheinbar aus. Du bist bestimmt schon einmal über die Pflanze gestolpert und hast ihr keinerlei Beachtung geschenkt. So ging es mir jedenfalls. Die Blätter sind lanzettenartig geformt, länglich und spitz zulaufend. Ein blattloser Stiel trägt die röhrenartige Blütenähre. Von Mai bis Juni kannst du das Kraut ernten und dann von August bis Oktober die Samen. Plantago lanceolata wirkt schleimlösend und findet daher Einsatz bei Infektionen der oberen Luftwege und wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften bei Harnwegsinfektionen. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken bei Magen- Darm-Beschwerden lindernd und äußerlich wird Spitzwegerich bei der Wundbehandlung eingesetzt. Möchtest du dir gerne im Frühjahr etwas Gutes tun? Eine Frühjahrskur aus frisch gepresstem Spitzwegerichsaft unterstützt deine Blutreinigung.

Unkraut Spitzwegerich Plantago Lanceolata Magen-Darm Beschwerden


Quecke

In jedem Freundeskreis gibt es sie. Die, die wirklich nichts kann. Vielleicht gut aussehen, das liegt ja schließlich auch immer im Auge des Betrachters. Liebe Quecke, was kannst du? Einmal im Blumenbeet aufgetaucht, verbreitet sich die Grasart schnell. Der Wurzelstock bildet weitreichende unterirdische Ausläufer aus. Überall!!!
Noch vor 100 Jahren wurde mit diesen Wurzeln in Deutschland Bier gebraut. Heute wird sie in Osteuropa noch vielseitig eingesetzt. Mehl wird aus den Wurzeln gewonnen, die Ausläufer zum Garnieren von Salaten genutzt. Die Gemeine Quecke ist eine eher unbekannte Heilpflanze, die bei leichten Harnwegsinfekten helfen kann. Die Wurzeln wirken harntreibend, d.h. sie erhöhen die Wasserausscheidung über die Nieren, entzündungshemmend und erfrischend. Für den heilsamen Tee übergießt man einige Gramm der Rhizome mit kaltem Wasser und bringt die Mischung dann zum Kochen.
Unkraut Quecke im Garten heilsamer Tee
Verdauungs- system Niere und Harn-organe Äußerlich Atem-organe  Essbar
Schöllkraut x x
Brennnessel x x
Löwenzahn x x
Melde x
Knöterich x x
Spitzwegerich x x x
Quecke x


Wichtig: Halten Beschwerden an oder verschlimmern sich, dann sucht bitte einen Arzt auf. Die kleine Apotheke aus dem Garten ist wichtig und nützlich, ersetzt aber keinen Arztbesuch.

Quellen:
Bundessortenamt – Beschreibende Sortenliste Arznei- und Gewürzpflanzen, DLV, ISSN 1617-4569
Bienenfreundliche Pflanzen – BMEL
100 Heilpflanzen selbst gezogen, Ekkehard Müller, Leopold Stocker Verlag, ISBN 3-70200836-5
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1 Kommentar

  • Ellis

    kleine Ergänzung zur Brennnessel: wer die Samen der weiblichen Brennnessel im Herbst sammelt, hat ein wunderbares Superfood für den Winter. Die Nüsschen schmecken superlecker auf Brot oder im Salat und haben – wie bei Samen so üblich – all die Fähigkeiten der Brennnessel in geballter Form. Zur Unterscheidung männliche und weibliche Pflanzen: die Samenstände bei den männlichen Pflanzen stehen, bei den weiblichen sind sie hängend.

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